Nicolai Nitzge

Das sage ich, wenn ich folgenden Satz/folgende Sätze höre:

Politik ist doch nichts für junge Leute…

Politische Entscheidungen beziehen zu wenig die Interessen von Kindern und Jugendlichen ein, weshalb mehr junge Menschen ihre Stimme erheben sollten, damit unsere Anliegen mehr Gehör finden.

Die SPD ist doch schon lange keine Volkspartei mehr…

Die SPD ist nach wie vor eine politische Strömung, die die Interessen der breiten Masse der Gesellschaft abbildet. In vielen Kommunen und Bundesländern ist sie immer noch eine feste politische Größe und stellt zahlreiche Bürgermeister und Bürgermeisterinnen, sowie Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen.

Du interessierst dich für Umweltschutz? Dann geh doch zu den Grünen…

Grün ist für mich nur eine Farbe. Die SPD ist für mich der gesellschaftliche Kompromiss. Auf der einen Seite haben wir CDU/CSU, die wenig für den Umweltschutz tun möchten und anderseits die Grünen, die diesen als oberste Maxime sehen. Politik muss aber das große Ganze sehen, weshalb die Grünen mit ihren Forderungen oft an der Realität, dem politisch Machbarem scheitern. Die SPD sieht zum einen den Umweltschutz, aber auch, dass dieser sozial verträglich sein muss, um den gesellschaftlichen Frieden zu wahren.

Wir brauchen keine Frauenquote/ Gendern ist doch nur Symbolpolitik…

Die Frauenquote ist für mich eine Art „Eisbrecher“. So können Frauen endlich die Chance bekommen an allen Bereichen des Lebens Anteil zu haben. Auf lange Sicht sollte die persönliche Leistung, unabhängig vom Geschlecht, im Forderung stehen. Dazu gehört auch die sprachliche Gleichstellung, weil diese maßgeblichen Einfluss auf unser Denken nimmt und diese Ausdruck von der Gleichwertigkeit der Geschlechter ist.

Welche Themen für junge Menschen kommen im Bundestag zu kurz?

Nur wenige politische Entscheidungen wirken über die Dauer einer Legislaturperiode hinaus. Wir brauchen eine tiefgreifende Reform unseres Sozialversicherungssystems, damit wir auch in Zukunft eine gesicherte Rente haben, eine Krankenversicherung für alle, und eine Pflege, die das Altern in Würde ermöglicht. Daneben brauchen wir mehr Anstrengungen in Bezug auf den Umweltschutz, damit die Erde ein lebenswerter und intakter Lebensraum bleibt.

Warum sind die Jusos dafür, Cannabis zu legalisieren?

Es geht nicht um die Droge Cannabis an sich. Im Vordergrund steht, dass der Staat die Kontrolle über einen Bereich zurückgewinnt, der sich längst verselbstständigt hat. Seit Jahren gehen wir den Weg der Strafverfolgung ohne nennenswerten Erfolg. Stattdessen belasten wir Polizei und Justiz mit überwiegend kleineren Verstößen. Durch eine Legalisierung entlasten wir das Personal, der Staat kann die Freigabe von Cannabis kontrolliert regeln und zudem Steuereinnahmen generieren.

Was war der Auslöser für dein Engagement in der SPD/bei den Jusos?

Die SPD ist für mich eine Partei der Aufrichtigkeit. In der Geschichte hat die Sozialdemokratie oft bewiesen, dass sie sich für unser Land, unsere Demokratie und gegen jede Form von Extremismus einsetzt. Dazu gehört z.B. die Ablehnung des Ermächtigungsgesetzes 1933, oder jüngst den Eintritt in die Bundesregierung 2017, nachdem die FDP das Land monatelang hingehalten hat, um am Ende doch keine Verantwortung zu übernehmen. In dem Wissen, dass eine Regierung mit der CDU/CSU der SPD zusetzen wird, haben wir Verantwortung für dieses Land übernommen. Genau diese Aufrichtigkeit hat mich beeindruckt und deshalb ist die SPD meine politische Heimat.