
Johanne Hecht
- Im Netz
Das sage ich, wenn ich folgenden Satz/folgende Sätze höre:
Politik ist doch nichts für junge Leute…
Politik betrifft jeden und jede in unserer Gesellschaft, da sie viele Lebensbereiche reguliert und Normen und Werte festlegt. Oftmals werden wir jungen Menschen jedoch übersehen oder nicht berücksichtigt und das muss sich ändern – es geht nämlich auch um unsere Zukunft!
Das sich junge Menschen nicht für Politik interessieren stimmt nicht und ist spätestens auch durch die FridaysForFuture-Bewegung deutlich geworden. Wir brauchen also dringend mehr junge Menschen, die sich für den Rat, den Landtag oder für den Bundestag aufstellen lassen und dort mitbestimmen!
Du interessierst dich für Umweltschutz? Dann geh doch zu den Grünen…
Auch wenn die Grünen das Thema Umweltschutz bereits im Namen tragen bedeutet dies nicht, dass sie die einzigen sind, die dieses Thema einbringen und voranbringen. Umwelt-/Klima- und Tierschutz sind existentielle Themen, denen noch mehr Aufmerksamkeit zukommen muss und die noch mehr in der Politik berücksichtigt werden müssen.
Allerdings geht es dabei auch immer darum, auf die soziale Verträglichkeit zu achten und zu gewährleisten, dass sich alle Menschen Klimaschutz leisten und daran teilhaben können und nicht Menschen, die ein geringes Einkommen haben unter Sanktionen leiden müssen. Meiner Meinung nach berücksichtigen die Grünen den Aspekt der sozialen Verträglichkeit zu wenig…
Gendern ist doch nur Symbolpolitik…
Als Germanistikstudentin fällt es mir schwer, mich hier kurz zu fassen. Das Thema gendergerechte Sprache ist auch in der Sprachwissenschaft ein kontroverses Thema. Grundlage der Debatte sind zwei verschiedene Aspekte: Zum einen geht es um den Zusammenhang von Sprache und Denken und zum anderen um den Zusammenhang von Genus [dem grammatischen Geschlecht] und Sexus [dem biologischen Geschlecht]. Dass Sprache und Denken sich gegenseitig beeinflussen ist mittlerweile durch viele psycholinguistische Studien nachgewiesen worden. Auch haben Studien gezeigt, dass Menschen nicht zwischen dem generischen (maskulinen) Geschlecht und dem biologischen (männlichen) Geschlecht unterscheiden können und oftmals durch die Verwendung des generischen Maskulinums auch nur an männliche Referenten gedacht wird. Eine gendergerechte Sprache ist also ein erster wichtiger Schritt, um Frauen in der Sprache und somit auch im Denken mehr Sichtbarkeit zu verschaffen, was dann dabei helfen kann, eine gesellschaftliche Gleichstellung zu erreichen. Natürlich muss es auch noch weitere Veränderungen geben, als den Sprachgebrauch anzupassen, aber das wäre zumindest schon einmal ein guter Anfang und ein großer Schritt in die richtige Richtung!!!
Was war der Auslöser für dein Engagement in der SPD/bei den Jusos?
Ich bin 2015 in die SPD eingetreten, nachdem ich mich im Rahmen einer Sowi-Präsentation ausgiebig mit der Partei und ihrer Geschichte beschäftigt hatte.
Ich fand die Haltung der Sozialdemokraten gegen die Nazis und das Ermächtigungsgesetz 1933 sehr beeindruckend, denn das erfordert Courage! Außerdem finde ich es großartig, dass sich die SPD u.a. auch für die Gleichstellung aller Geschlechter und mehr Mitsprachrecht für junge Menschen einsetzt. Grundsätzlich habe ich mich aber schon immer mit der Partei und ihren Werten und Zielen identifizieren können.
Ein Besuch in Berlin und ein erster Rechtsruck in Deutschland als Reaktion auf die damalige Flüchtlingssituation haben mich dann dazu veranlasst der Partei beizutreten und aktiv mitzugestalten. Denn immer nur meckern bringt nichts – wenn man etwas verändern möchte, dann muss man selbst den ersten Schritt gehen! (Übrigens kann man manchen Parteien sogar schon im Alter von 14 Jahren beitreten!)