SPD-Fraktion will PCR-Lollitests für Bornheimer Kitas prüfen lassen

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In den Grundschulen haben sich PCR-Pooltests längst bewährt. Die Stadt Bonn wendet die Testmethode auch bereits in ihren Kindertagesstätten an. Und auch in Bornheim wünschen sich immer mehr Eltern die Einführung der PCR-Lollitests an Kitas. Die SPD-Fraktion hat dazu einen entsprechenden Antrag gestellt. 

Für den nächsten Jugendhilfeausschuss im Dezember soll die Stadt die Machbarkeit von PCR-Lollitests in den Kindertageseinrichtungen überprüfen und die voraussichtlichen Kosten im Ausschuss darstellen, so heißt es im Beschlussentwurf des SPD-Antrags.

Dieser einfache, kindgerechte Speicheltest soll, wie in den Grundschulen, zwei Mal pro Woche in den Kindergartengruppen durchgeführt werden, sofern das schriftliche Einverständnis der Eltern vorliegt. Der Lolli-Test kann damit die freiwilligen Antigen-Schnelltest ablösen, die Familien derzeit für die Anwendung Zuhause erhalten.

Die Antragsinitiative geht zurück auf die Ratsmitglieder Anna Peters und Thomas Schmitz, deren Kinder im Kita-Alter sind. „Die PCR-Lollitests sind unter Eltern ein Thema. Und seit Bonn die Pooltestung an Kitas eingeführt hat, wurden wir schon mehrfach gefragt, warum wir das in Bornheim nicht auch machen. Denn PCR-Testergebnisse sind deutlich sicherer und verlässlicher als der einfache Schnelltest“, berichtet Anna Peters. Und Thomas Schmitz ergänzt: „Die Nachfrage nach den Schnelltests ist unserer Beobachtung nach rückläufig, immer mehr Eltern führen den freiwilligen Tests Zuhause gar nicht mehr durch. Da könnten PCR-Pooltests, die in der Kita angeboten werden, eine gute Alternative sein. Vor allem da die Coronainfektionen in der kalten Jahreszeit wieder deutlich zunehmen dürften, ist es wichtig, Infektionen frühzeitig zu erkennen und Infektionsketten zu durchbrechen.“

 

Wie unsicher die Schnelltests für Zuhause sein können, zeigte auch ein privater Testversuch einer Bornheimer Mutter, deren Sohn nachweislich an Corona erkrankt war. „Sie schickte Thomas Schmitz und mir Bilder der Ergebnisse des Schnelltests ihres Sohns: Der Schnelltest schlug erst zwei Tage nach Bekanntwerden der Corona-Infektion an, bis dahin blieb er negativ“, erzählt Anna Peters von einem konkreten Beispiel.

Die PCR-Tests sind aber nicht nur sicherer, sie stellen auch eine Erleichterung dar, wenn es zu einer Infektion in der Einrichtung kommt: Im Falle einer Infektion in einer Kita müssen derzeit alle Kinder und nicht immunisierte Mitarbeitende dreimal wöchentlich getestet werden. Es sei denn, sie nehmen bereits an regelmäßigen PCR-Pool-Testungen teil.

Die Testdurchführung ist für Mitarbeitende und Kinder sehr einfach. Die Kinder lutschen 30 Sekunden auf einem Abstrichtupfer. Diese werden im Anschluss in einem Sammelgefäß als anonymer Pool durch ein Labor getestet. Nur wenn der Pool positiv ist, werden am Folgetag Einzelproben durch die Eltern genommen, um das infizierte Kind zu ermitteln.

Es wird immer wichtiger, Infektionen frühzeitig zu erkennen und Infektionsketten zu unterbrechen, vor allem in einem kontaktintensiven Bereich, wo viele Kinder vieler Haushalte tagtäglich ohne Maske auf engem Raum zusammenkommen – dies auch im Hinblick auf die im Herbst/Winter erwartbar steigenden Infektionszahlen sowie der Gefahr neuer Virusmutationen.

Mit einer optimierten und sicheren PCR-Testmethode können wir dazu beitragen, die Infektionsketten zu unterbrechen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Betreuung auch im Winter aufrecht erhalten bleiben kann.