

SPD-Fraktion zieht Konsequenzen aus dem wohnungspolitischen Handlungskonzept
Das von Bürgermeister Wolfgang Henseler in Auftrag gegebene und vorliegende wohnungspolitische Handlungskonzept bietet den Fraktionen im Bornheimer Stadtrat seit längerem eine fachliche Plattform wichtige Pflöcke einzuschlagen hinsichtlich der künftigen Entwicklung der Stadt.
Unter Einbeziehung der Fachleute des Empirica-Instituts Bonn als Verfasser der Studie hat sich die SPD-Fraktion seit einiger Zeit mit dem Thema Wohnen in Bornheim ausführlich befasst.
Welchen Stellenwert dieses Thema mittlerweile hat skizziert Fraktionsvorsitzender Wilfried Hanft: „Inzwischen sind längst nicht mehr nur die Ränder der Gesellschaft auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen. In vielen Kommunen hat bereits jeder zweite Einwohner Anspruch auf geförderten Wohnungsbau, ohne dass die Angebote auch nur annähernd mit dieser Entwicklung Schritt halten.“
Der stellv. Bürgermeister Frank W. Krüger (SPD) stellt den Bezug zur aktuellen Lage dar: „Die hohe Bedeutung des Thema Wohnens erlebt man in der Corona-Krise nicht zuletzt bei der verfügten Kontaktsperre, beim Arbeiten im Home-Office und der damit verbundenen Familiensituation.“
Bei ihren Beratungen bekräftigten die Sozialdemokraten das in Bornheim eine Offensive für bezahlbaren Wohnraum stattfinden muss, wo mindestens 30% der Wohneinheiten öffentlich gefördert werden sollen.
Weitere Ergebnisse der Beratungen zum Handlungskonzept sind:
- Zwischenerwerb von Grundstücken durch die Stadt Bornheim
- Soziale Mischung unterschiedlicher Nachfragegruppen bei Neubauquartieren mit Berücksichtigung von Familien mit Kindern, Angeboten für mehrgenerationen- und altengerechtes Wohnen, Wohnraum für Singles
- Erstellung eines Leitbilds für Investoren
- Entwicklung weiterer Bauflächen unter Einbeziehung der sozialen und verkehrlichen Infrastruktur
- Verträglicher Anteil von Geschosswohnungsbau.
Darüber hinaus befürwortet die SPD-Fraktion eine maßvolle Verdichtung an geeigneten Standorten. Erforderlich ist eine flexible Handhabung der Verdichtung in den Ortsteilen unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten von Infrastruktur, etc., ausgehend von einer jeweils festzulegenden Mindestverdichtung von Einwohnern pro Hektar.
Die SPD tritt weiterhin dafür ein, den künftigen Wohnungsbau in Bornheim nicht nur den Investoren zu überlassen, sondern seitens der Stadt selbst aktiv zu werden.
Dies kann in der Form verwirklicht werden, dass die Stadt künftig einen Zwischenerwerb von Grundstücken anstrebt und somit eine aktive Bodenvorratspolitik betreibt. Hanft. „Darüber hinaus ist es notwendig ein Leitbild für Investoren zu entwickeln, deren wirtschaftliche Interessen nicht immer mit den tatsächlichen Bedarfen einhergeht.“
Unabdingbar ist es auch, künftige größere Baugebiete mit der vorherigen Darstellung der notwendigen verkehrlichen und sozialen Infrastruktur zu verknüpfen.
Die SPD-Fraktion wird ihre Positionierungen und Beschlüsse nun auch in den fraktionsübergreifenden Arbeitskreis Stadtentwicklung einbringen.