Mehr Wohnungen, auch öffentlich geförderte, nach SPD-Initiative in Roisdorf

Anzahl von kleineren und preisgünstigen Wohnungen jedoch reduziert

Zwar sind sich alle Fraktionen im Stadtrat einig, dass auf dem Wohnungsmarkt das Angebot für mehr bezahlbare Wohnungen verbessert werden muss, aber wenn es um konkrete Zahlen geht, dann verweigern sich die bürgerlich konservativen Fraktionen von CDU, UWG und FDP einem weitergehenden Wunsch eines Inverstors, der genau dies in Bornheim-Roisdorf verwirklichen wollte.

Ein Roisdorfer Investor hatte sich an Politik gewandt mit der Bitte die im Bebauungsplan Ro23 (Fuhrweg/Koblenzer Straße) bisher vorgesehene Anzahl von 45 Wohnungen im Geschosswohnungsbau um 30 zu erhöhen, damit er mehrere kleine und damit kostengünstige Wohneinheiten, insbesondere für Senioren, in diesem neuen Roisdorfer Wohngebiet abbieten könne.

Ratsherr Harald Stadler hatte diese Bitte aufgegriffen, sie in der SPD vorgetragen und einstimmig beschloss die Fraktion dieses zusätzliche Wohnungsangebot im zuständigen Fachausschuss zu beschließen. Auf Stadlers Vorschlag war der Investor auch bereit weitere 35 Wohnungen im geförderten Wohnungsbau mit öffentlichen Mitteln zu bauen, wenn sein Investorenwunsch auf mehr Wohneinheiten von der Politik realisiert würde. Damit erfüllte er einen bis dato immer wieder vergeblich von der SPD im Rat vorgetragenen Wunsch mehr preiswerten Wohnraum in Bornheim neu zu bauen, statt nur frei finanzierte, hochpreisige Neubauten.

Offensichtlich hat wieder einmal die falsche Fraktion den richtigen Antrag gestellt. Denn wie sich in der Sitzung herausstellte, gab es auch ein Gespräch des Investors mit der CDUFraktionsvorsitzenden und stellvertretenden Bornheimer Bürgermeisterin Frau Petra Heller, und die machte dem Investor in diesem Gespräch klar, dass die CDU auf keinen Fall bereit ist, mehr als 21 zusätzliche Wohnungen zuzulassen und nur 20 Prozent im geförderten Wohnungsbau angeboten werden. So lehnten dann CDU, UWG und FDP den weitergehenden Antrag der SPD ab.

Notgedrungen stimmte die SPD dann in der 2. Abstimmung den reduzierten Vorstellungen der CDU zu, denn der Spatz in der Hand ist allzeit besser als verärgert auch noch diese Restriktion abzulehnen.

 

Hintergrund der SPD‐Initiative:

Betrachtet man die aktuelle demografische Entwicklung, wonach die Anzahl älterer und allein lebender Menschen in Bornheim bis 2030 zunehmen wird, ergibt sich ein Bedarf an kleineren Wohneinheiten, die im Geschosswohnungsbau untergebracht werden könnten, s. empirika Gutachten 2019. Um eine gute gemischte und verträgliche Bewohnerstruktur sowohl in den Mehrfamilienhäusern an sich sowie im gesamten Baugebiet zu erreichen, könnten nach den Vorstellungen der SPD in Roisdorf im Gebiet des Ro23 mehr 1‐ und 2‐ Raumwohnungen entstehen für Alleinstehende und Paare, ergänzt durch einige 3‐Raumwohnungen für Kleinfamilien oder Alleinerziehende. Leider war wieder einmal eine Mehrheit im Rat dagegen.

Das Plangebiet ist insgesamt 4,5 Hektar groß. Bei den nun zugelassenen 121 Wohneinheiten(WE) ergibt dies eine pro Hektar Belegung von 27 Wohnungen statt 29 Wohnungen, wie dieSPD in ihrem Antrag es ursprünglich forderte, so Harald Stadler abschließend.