Hanft: „Brauchen in Zukunft ein stärkeres Rückgrat gegenüber Investoren“
Seitens der Verwaltung wurde der Kommunalpolitik in den Fachausschüssen das Handlungskonzept „Wohnen in Bornheim 2030“ vorgestellt.
Wohnungspolitische Handlungskonzepte haben für die Kommunen in Zukunft eine große Bedeutung, sind sie doch Voraussetzung dafür, dass der Einsatz von Wohnraumfördermittel verbindlich geregelt wird. Bis zum Februar des kommenden Jahres soll im politischen Raum beraten werden, wie Stadtentwicklung und soziale Wohnraumversorgung Hand in Hand einher gehen können.
Für den SPD-Fraktionsvorsitzenden Wilfried Hanft ist klar: „Für die SPD geht es primär um die Verwirklichung von bezahlbarem Wohnraum in Bornheim und um eine beträchtliche Steigerung von möglichst über 20% des öffentlich geförderten Wohnungsbaus.“ Dafür gab es bisher auf Grund der konservativen Mehrheit von CDU, UWG und FDP keine Mehrheit.
Die um 30% gestiegenen Bodenpreise und die damit verbundene Mietpreisentwicklung haben in der Stadt an Rhein und Vorgebirge zu einer angespannten Lage geführt, die nicht weiter hingenommen werden kann. Hinzu kommt, dass nach der Modellrechnung der NRW-Bank der Bestand an geförderten Wohnungen in Bornheim im Zeitraum von 2017 – 2035 um insgesamt 46% zurückgehen wird, langfristig wird damit fast jede zweite Wohnung aus der Bindung fallen.
Die SPD fordert auch ein Umdenken im Hinblick auf das bisher fokussierte klassische Einfamilienhausgebiet. Zu Recht merkt das Gutachten an, dass in den letzten Jahren der Perspektive der sozialen Mischung unterschiedlicher Nachfragegruppen bei der Entwicklung von Neubaugebieten zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Neben der nicht ausreichenden Schaffung von familiengerechtem, bezahlbarem Wohnraum blieben die von der SPD darüber hinaus geforderten Projekte zur Integration des Mehrgenerationen-Wohnens, Wohnraum für Singles und altengerechtes Wohnen bisher weitgehend auf der Strecke.
Hanft stellt abschließend mit Blick auf die Mehrheitsfraktionen fest: „Für ein akzeptables Leitbild der künftigen Quartiersentwicklung in Bornheim brauchen wir in Zukunft ein stärkeres Rückgrat gegenüber den Investoren. Denn wirtschaftliche Interessen sind nicht immer mit einer ausgewogenen Berücksichtigung der verschiedenen Nachfragegruppen kompatibel.“