Bornheim braucht bezahlbaren Wohnraum

Die SPD hat sich in einer gut besuchten öffentlichen Mitgliederversammlung mit dem Thema „Bezahlbares Wohnen in Bornheim“ befasst. Eingeladen hatte die SPD zu diesem Thema den versierten Wohnungsbauexperten Michael Schleicher.

Schleicher ist stellvertretender Vorsitzender des Mieterbundes Bonn/Rhein-Sieg und weiß aus eigener Anschauung von den vielfältigen Problemen der Menschen zu berichten, die auf dem Wohnungsmarkt die passende Wohnung oder das passende Haus suchen.

Auch in seiner früheren beruflichen Tätigkeit als Wohnungsamtsleiter in Köln hat er hautnah erlebt, wie sehr der Einsatz zur Schaffung geeigneten und bezahlbaren Wohnraums Not tut.

Wohnen ist zentral für das alltägliche Leben, egal, ob es darum geht eine Wohnung zu mieten oder eine eigene Immobilie zu kaufen oder zu bauen. Das Thema Wohnen ist für alle von existentieller Bedeutung. Für viele ist es gar nicht einfach die richtige Bleibe zu finden. Zudem muss das Wohnen auch noch finanzierbar bleiben.

Wie sich die Situation in Bornheim darstellt und welche Möglichkeiten des lokalen Handelns ergriffen werden können haben die Mitglieder der SPD und ihre Gäste miteinander diskutiert.

Dabei wurde schnell deutlich, dass Bauen im bisherigen Stil keine Lösung ist. So sehr das Einfamilienhaus dem Wunschbild vieler entspricht und auch gebraucht wird, so sehr fehlen aber auch Wohnungen für Familien und allein Lebende.

„Die heutigen Baukosten führen für eine ganz normale Wohnung zu einer kostendeckenden Quadratmeterkaltmiete von 10,50 € und mehr“ legte Michael Schleicher dar. Das ist für einen großen Anteil der Bevölkerung nicht bezahlbar. Deshalb ist es unabdingbar, massiv auch öffentlich geförderten Wohnungsbau zu realisieren. Auf Landesebene wird beim Neubau von einem Anteil von 30 Prozent für geförderten Wohnraum ausgegangen. In den letzten Jahrzehnten sind immer weniger Wohnungen mit öffentlicher Förderung gebaut worden. Das ist auf dem Wohnungsmarkt deutlich zu spüren. Aktuell fehlen tausende Wohnungen, die für große Bevölkerungskreise gebraucht werden. In NRW hätten annähernd 50 Prozent der Haushalte einen Anspruch auf eine öffentlich geförderte Wohnung. Das betrifft ganz viele Menschen mit normalen Berufen, wie Krankenpflegerinnen, Polizisten, Handwerker, Verkäuferinnen, Busfahrer und Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter.

„Nur wenn die Mischung verschiedener Wohnungstypen stimmt, wird auch insgesamt ein Konzept daraus, das der Lebenswirklichkeit gerecht werden kann“, betont der SPD-Vorsitzende Frank W. Krüger. “Wir brauchen deutlich mehr öffentlich geförderten Wohnraum und genossenschaftliches Bauen, daran führt kein Weg vorbei, wollen wir bezahlbare Mieten für die Menschen schaffen, die hier im Stadtgebiet leben“ fasst Krüger zusammen.

Deshalb diskutieren wir hier in Bornheim in der SPD alle Möglichkeiten, die zu bezahlbarem Wohnraum führen können. Auf Antrag der SPD befasst sich die Stadtverwaltung zurzeit mit den Möglichkeiten für Erbpachtgrundstücke, die für Bauprojekte zur Verfügung gestellt werden. Aber es wird auch darum gehen, bei allen weiteren Baugebieten einen großen Anteil an öffentlich geförderten Wohnungen zu realisieren und die Investoren zum Bau von bezahlbaren Wohnungen zu verpflichten. Ein ganz besonders wichtiges Thema ist auch der Bau von altengerechten und kleineren Wohnungen. Nur wenn solche Wohnungen vorhanden sind, können auch ältere Menschen, denen das alte Familienhaus inzwischen zu groß und zu aufwendig geworden ist, umziehen und damit auch wieder Wohnraum für Familien frei machen. Zudem braucht es auch Wohnraum für neue Wohnformen, wie zum Beispiel dem Mehrgenerationen-Wohnen oder auch Senioren-WGs.

„Die SPD setzt sich für das Bauen für alle Schichten ein. Beim öffentlich geförderten Wohnungsbau und dem Bau von kleinen Wohnungen haben wir aber den größten Nachholbedarf“, betonen Anna Peters und Frank W. Krüger als Vorsitzende.