SPD gegen steigende Zahl von Schottergärten

Aufklärung statt Verbote

„Schottergärten gelten als pflegeleicht, was sich allerdings schon nach kurzer Zeit als Trugschluss erweist. Häufig wird dann Unkrautbewuchs und Moosbildung mit der chemischen Keule begegnet, was die negativen Effekte solcher Vorgärten noch verstärkt. Neben der Tatsache, dass solche Flächen kaum Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge oder andere Insekten bieten haben sie durch ihre Wärmeabgabe zusätzlich einen negativen Einfluss auf das Mikroklima,“ erläutert Rainer Züge, Geschäftsführer der SPD-Fraktion und Sechtemer Ortsvorsteher die aktuelle Situation.

„Vielen Bürgern ist das Problem leider gar nicht bewusst. Sie wissen auch nicht, wie wichtig Biodiversität ist und dass sie mit solchen Vorgärten zum Artenrückgang und zur sommerlichen Überhitzung beitragen“, wie der Umweltausschuss der Stadt im Zusammenhang mit dem Antrag der SPD-Fraktion feststellte. „Im Gegenzug können naturnah gestaltete Gärten die Biodiversität erhöhen und der sommerlichen Hitzeentwicklung als Klimawandelfolge entgegenwirken,“ ergänzt der Fraktionsvorsitzende Wilfried Hanft.

Die Bornheimer SPD will der Zunahme von Schottergärten im Stadtgebiet entgegenwirken. Allerdings nicht durch Verbote, sondern in erster Linie durch Aufklärung.

Auf Antrag der SPD beschloss der Umweltausschuss deshalb:

  • an geeigneter Stelle über die negativen Auswirkungen von Schottergärten und die positiven Auswirkungen von naturnahen Gärten zu berichten
  • bei genehmigungspflichtigen Neu- und Umbaumaßnahmen die Bauträger über die Problematik zu informieren,
  • Hausbesitzern Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Schottergärten in pflegeleichte, aber ökologisch sinnvolle Flächen umgestaltet werden können.

Gegen besonders naturfeindliche Schottergärten nach erfolgloser Beratung wird jedoch auch ein bauordnungsrechtliches Vorgehen geprüft und ggf. eingeleitet werden.

„In Zeiten zunehmender Erwärmung und dramatisch sinkender Biodiversität dürfen wir nicht einfach wegsehen, sondern müssen auch im Kleinen schauen, wo wir gegensteuern können, um den Artenrückgang zu bremsen,“ so Züge abschließend.