SPD-Fraktion zum Schulstandort Merten

Im Ausschuss für Schule, Soziales und demographischen Wandel wurde am Dienstag gegen die Stimmen der Sozialdemokraten beschlossen, für die Heinrich-Böll-Sekundarschule einen Neubau zu errichten und die Grundschule am jetzigen Standort zu belassen.
Die Bornheimer Sozialdemokraten sprachen sich für eine Erweiterung der Heinrich-Böll-Sekundarschule um einen Zug am bisherigen Standort und die Umwandlung der Schule in eine Gesamtschule mit zwei- zügiger Oberstufe aus. Die Verwaltung hatte den Ratsgremien in einem Papier alle denkbaren Varianten zur Schulentwicklung in Merten ausführlich dargelegt.
„Wir möchten, dass die Bornheimer Schullandschaft weiter gut aufgestellt ist. Dabei geht es nicht nur um die Frage, wo Schulen am besten angesiedelt sind, sondern auch darum, in welcher Form sie betrieben werden“, ist Ute Krüger, schulpolitische Sprecherin der Fraktion, überzeugt. Die Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Böll-Schule, die vor Ort hervorragende Arbeit leiste und sich großer Beliebtheit erfreue, sollten in Zukunft die Möglichkeit haben, die Oberstufe zu besuchen. Die Planungen müssten dies mit Blick auf mögliche Raumkonzepte berücksichtigen.“
Fraktionsvorsitzender Wilfried Hanft erläutert die Sicht der SPD-Fraktion:
Durch den Umbau und die Nutzung des Gebäudes der Grundschule und der Offenen Ganztagsschule würden keine ungenutzten Restflächen entstehen. Außerdem müsste der Schulhof nicht umgebaut oder geteilt werden, weil er ausschließlich von den Schülern der künftigen Gesamtschule genutzt werden würde. Auch die deutlich schnellere Umsetzbarkeit des Projekts ist ein Argument für die favorisierte Variante, gerade vor dem Hintergrund des jetzt schon bestehenden Bedarfs an Schul- und Kindergartenplätzen und der neu entstehenden Baugebiete in Merten, Rösberg und Sechtem.
Philipp Voigt, Mertener SPD-Ratsmitglied: „Hinzu kommt, dass neue Kindergartengruppen auf anderen Grundstücken leichter, wirtschaftlicher und bedarfsgerechter angesiedelt werden könnten. Ein Anliegen der Fraktion ist die Schaffung eines Angebots an Kindergartenplätzen in Rösberg„.
Nicht zu vernachlässigen ist darüber hinaus, dass die von den Sozialdemokraten bevorzugte Lösung unter dem Strich geschätzt mehr als 11 Millionen Euro günstiger ist als ein Neubau der Sekundarschule im Plangebiet Me 18: „Die deutlich geringeren Investitions- und Folgekosten sprechen für die Erweiterung der Heinrich-Böll-Schule am jetzigen Standort und einen Neubau der Grundschule“, betont Wilfried Hanft, Vorsitzender der SPD-Fraktion, mit Verweis auf die angespannte Haushaltssituation der Stadt. Der Neubau der Grundschule und einer Turnhalle, die so geplant werden kann, dass sie auch als Veranstaltungshalle nutzbar ist, könnte auf der Fläche zwischen der Kreuzstraße und dem Einkaufszentrum „Am Roten Boskoop“ erfolgen. Damit bleibe die Grundschule im Ort und wäre nach wie vor fußläufig erreichbar.