Offene Ganztagsschule gefragt wie nie!

Ute Krüger

In der Schule geht es nicht nur um Wissensvermittlung. Um Kindern und Jugendlichen einen optimalen Start ins Erwachsenenleben zu ermöglichen, sind Dinge wie Konfliktfähigkeit, gegenseitige Rücksichtnahme und andere Sozialkompetenzen genauso wichtig. Die offene Ganztagsschule leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Die Betreuung der Grundschulkinder bis in den Nachmittag wird in den Bornheimer Grundschulen immer mehr nachgefragt. Die Eltern sind aus der Kindergartenzeit ihrer Kinder gewohnt, dass ihre Kinder auch nachmittags betreut werden und erwarten diese Betreuung auch in/von der Schule.
Für das kommenden Schuljahr ist es gelungen, in allen Bornheimer Grundschulen allen Eltern, die dies wünschten, einen Betreuungsplatz an der Grundschule ihrer Kinder anzubieten. Dabei gibt es prinzipiell zwei Systeme, die z.T. an einigen Schulen parallel angeboten werden:

Die „normale“ OGS(Offene Ganztagsschule),  bei der die Kinder nach dem Schulunterricht in die Betreuung gehen und die „Ganztagsschule“  bzw. „Ganztagszüge“, bei denen auch am Nachmittag Schulunterricht stattfindet und die Klassengruppen beibehalten werden.
Einen „Pferdefuß“ hat dieses System allerdings: Die Finanzierung des OGS-Systems ist auf „25 er – Gruppen“ ausgelegt, insbesondere bei der Ausstattung mit Personal. Schulklassen in Grundschulen haben aber nicht immer 25 Schüler/innen und Gruppen im gebundenen Ganztag können aber nicht mit Kindern aus anderen Klassen aufgefüllt werden.

Das größte Problem bei der Kinderbetreuung am Nachmittag in den Schulen ist die Finanzierung des Systems.  Allerdings wurden die Pauschalen erhöht. Insbesondere der Einstieg in eine dynamische jährliche Anhebung der pauschalen Festbeträge ab 2016 stellt ein richtiges Signal und einen wichtigen Schritt zur Sicherung der bestehenden Angebote dar.
Gleichwohl kann auch unter den neuen Rahmenbedingungen weiterhin nicht von einer auskömmlichen Finanzierung der OGS gesprochen werden. So sind die eingesetzten Pauschalen zzgl. des kommunalen Anteils nach wie vor insgesamt unzureichend, um ein qualitativ und fachlich angemessenes Angebot  vorzuhalten.
So ergibt sich für Bornheim, dass die Finanzierung nur bei einer Gruppengröße von 25 Kindern einigermaßen ausreichend ist, um eine qualitativ hochwertige Betreuung sicher zu stellen.
Die Stadt Bornheim kann auf Grund ihrer schwierigen finanziellen  Lage keine höheren Leistungen für die OGS aufbringen, auf der anderen Seite aber auch die Pauschale nicht erhöhen.
Die SPD-Fraktion fordert daher die neue Landesregierung auf, eine angemessene Finanzierungsgrundlage für Ganztagsschulen, unabhängig vom Finanzstatus der Kommunen bzw. Kreise zu gewährleisten.