
Derzeit leben 721 Flüchtlinge in Bornheim, mehrheitlich aus Syrien, Irak, Afghanistan, Iran und Albanien(Zusätzlich 100 Personen seit der jüngsten Zuweisung).
Bisher haben ca. 184 Personen die Flüchtlingseigenschaft (+87 Personen mit subsidiärem Schutz), d.h. die meisten sind nach wie vor im Verfahren bzw. erst registriert, was den Integrationsfortschritt erschwert.
Durch die gute und breite Bornheimer Bildungslandschaft sind alle Kinder und Jugendlichen im Schul- und Kindergartenalltag integriert. Einige dieser Kinder und Jugendlichen beherrschen die deutsche Sprache mittlerweile so gut, dass sie für ihre Eltern bei Behördengängen übersetzen.
Auch ist die Volkshochschule Bornheim-Alfter gut aufgestellt mit den zahlreichen Integrations- und Orientierungskursen.
Die SPD-Fraktion der Stadt Bornheim sieht aber vor allem eine Chance der Integration im Erlernen bzw. in der Ausübung eines Berufs. Das Pilotprojekt des Bornheimer Stadtbetriebes, in dem Flüchtlinge unter anderem bei der Pflege der städtischen Friedhöfe und Grünflachen geholfen haben, hat gezeigt, wie wichtig die Berufstätigkeit für den Einstieg in ein selbstbestimmtes Leben ist. Auch wenn es sich „nur“ um eine Aushilfstätigkeit handelt, bedeutet es ein Stück mehr gelebte Eingliederung, sei es durch den Kontakt zu den deutschen Arbeitskollegen und Mitbürgern oder auch einen Einblick in die deutsche Arbeitskultur.
Somit bedeutet Integration in den Arbeitsmarkt für jeden Einzelnen auch eine gute Zukunftsperspektive. Aber immer noch stoßen viele der motivierten Geflüchteten auf Hindernisse, sei es durch die neu zu erlernende Sprache oder auch der hohen bürokratischen Anforderungen. Umso mehr lobt die SPD-Fraktion das unermüdliche Engagement des Vereins „Flüchtlingswohnraum e.V.“, die nicht nur Wohnraum akquirieren, sondern mittlerweile auch vielen Flüchtlingen Jobs vermitteln und ihnen bei den bürokratischen Hürden unter die Arme greifen. Deswegen gilt unser Dank allen Bornheimerinnen und Bornheimern, die zivilgesellschaftliches Engagement tagtäglich vorleben.
Dennoch dürfen wir nicht allein auf das Ehrenamt vertrauen und alles darauf abwälzen, sondern müssen vielmehr zusammen mit der Verwaltung nach Möglichkeiten zur schnellen Arbeitsmarktintegration suchen und diese ausschöpfen.
Seit vielen Monaten hat die Verwaltung auf die Vernetzung der verschiedenen Akteure gesetzt (Flüchtlingshilfevereine, Arbeitsamt/Integration Point, Integrationsrat, Sozialarbeiter). So findet auch in regelmäßigen Abständen, neben den regulären Sitzungen des Integrationsrates, ein Runder Tisch des Integrationsrates statt, in dem zusammen mit der Beigeordneten Alice von Bülow und Sozialamtsleiter Willi Over neue Impulse zum Thema Integration gesucht und erörtert werden. Bisher hat die Verwaltung gesetzte Integrationsziele verwirklicht.
Dementsprechend arbeitet die Verwaltung derzeit an der Erarbeitung eines aktuellen Integrationskonzeptes (das bisherige ist von 2010), um Ziele zu setzen und Herausforderungen zu meistern.
Die Sozialdemokraten fordern eine Optimierung der Arbeits- und Ausbildungs-vermittlung der Jobcenter, vor allem eine stärkere Vernetzung gemeinsam mit den Kommunen.
In den kommenden Monaten werden wir das Thema der Arbeitsmarktintegration weiter unter die Lupe nehmen und erörtern, wie wir zukünftig Bornheimer Flüchtlingen einen schnellen Einstieg ins Berufsleben ermöglichen können.