
Nach der Entscheidung des Rates die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens anzuerkennen findet nun am 20. November der Bürgerentscheid statt. Für die SPD ist die Frage nach der künftigen Wasserversorgung wie kaum eine andere geeignet für einen Bürgerentscheid. Grund ist, dass es hier eine unmittelbare Betroffenheit aller Bürger gibt.
Wie im Rahmen des Abschlusses 2015 des Wasserwerks deutlich wurde, waren die Wasserpreise in den Jahres 2013-2015 offensichtlich zu niedrig um die gesetzlich geregelte Konzessionsabgabe vollständig an die Stadt abzuführen. So fehlen dem Kämmerer jetzt schon 962.000 in der Stadtkasse. Zahlungen, die es nun mit künftigen Preisanpassungen bis spätestens 2018 nachzuholen gilt.
Wenn dazu jetzt noch die Erhöhungen aufgrund des mehr als doppelt so hohen Wasserbezugspreises für das Wahnbach-Wasser und die Abschreibungen aus den erforderlichen Umbauten kommen, dann werden viele Bürger diese Betroffenheit sehr unmittelbar zu spüren bekommen.
Hinzu kommt, dass die Grundgebühr für die Wahnbach-Versorgung aus dem Stadthaushalt beglichen werden müsste, was noch mal etwa 10 zusätzliche Erhöhungspunkte in der Grundsteuer B für jeden Bürger ausmachen wird.
Die Frage wird sein, ob es dies alles den Bürgern wert ist, wo im Übrigen auch eine Entkalkungsanlage billiger zu haben wäre.
Für die SPD verwies Rainer Züge, Vorsitzender des Betriebsausschusses zudem nach einmal auf die Ausführungen von Herrn Dipl. Ing. Holy in einer der letzten Sitzungen des Ausschusses, wo über zahlreiche Probleme bezüglich der möglichen Korrosionsschäden berichtet wurde.
Bei den Netzleitungen sind Rostwasserprobleme im Bereich der Guss- und Stahlrohre möglich. Das Gefährdungspotential steigt deutlich in den Bereichen mit niedriger Fließgeschwindigkeit und dort, wo derzeit schon Trübungsprobleme bestehen.
Bei Hausinstallationen aus verzinktem Stahl besteht eine deutliche Erhöhung der Korrosionswahrscheinlichkeit. Dazu auch hier Rostwasserprobleme. Auch bei Alt-Installationen aus Kupfer sind Schäden durch Kupferlochkorrosion durch die Umstellung nicht auszuschließen.
Eigentlich sollte man bemüht sein Trinkwasser möglichst frei von chemischen Zusätzen zu halten. führt Züge aus, aber neben dem schon bestehenden Zusatz von Chlorid im Wahnbach-Wasser kommt hinzu, dass es sich nicht um ein temporäres Problem in der Phase der Umstellung handelt. Es wird dauerhaft notwendig sein Phosphor als Korrosionsinhibitor zuzusetzen.
Für Wilfried Hanft, dem SPD-Fraktionsvorsitzenden ist es deshalb unbedingt erforderlich, dass sichergestellt ist, dass den Bürgern bekannt ist, dass sie für eine solche Umstellung eine nicht unerhebliche Menge Geld in die Hand nehmen müssen. Außerdem sollte jeder Bürger nicht nur wissen, dass dieses neue Wasser weniger Magnesium enthält, sondern auch eine Reihe zusätzlicher Bestandteile. Auch welche Risiken für seine individuelle Hausinstallation bestehen, sollte er bei seiner Entscheidung bedenken.
In Abwägung aller Punkte hat sich die SPD entschlossen, für den Beibehalt der jetzigen Versorgungssituation einzusetzen. Wir sehen der Entscheidung nicht nur gelassen, sondern auch zuversichtlich entgegen, führt Hanft aus. Und Ute Kleinekathöfer die Bornheimer SPD-Chefin, ergänzt: Es gibt viele Menschen in Bornheim, die eine solche finanzielle Zusatzbelastung nicht schultern können!