Ortsumgehung Sechtem: Es geht voran

Ortsvorsteher Rainer Züge

Nachdem der Rat im Dezember die Aufstellung des Bebauungsplans Se 23, der einen fünfarmigen Kreisel, mit vollständiger Umgehung des Ortes und Abbindung der Breslauer Straße vorsieht, beschlossen hat, geht es jetzt auch mit dem Bebauungsplan Se 21 weiter.

Die Bürgerversammlung zum Se 21 findet am Mittwoch, den 20. Januar 2016 um 18.30 Uhr im katholischen Pfarrheim in Sechtem statt.

Ortsvorsteher Rainer Züge (SPD) fasst den bisherigen Planungsstand wie folgt zusammen:
Leitmotiv der Rahmenplanung „Sechtem Ost“ war die sogenannte. „Gartensiedlung“, Grundideen sind hierbei „ein eigenes Haus mit Garten, zum Wohnquartier gehörende Gemeinschaftsanlagen und […] zentrale Versorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen.“ Berücksichtigt wurde „eine Ausrichtung nach Süden zur Sonne und eine verkehrsgerechte Erschließung für alle Verkehrsarten.“

Um die Versorgung Sechtems mit einem „Vollversorger“ sicherzustellen, wurde bereits der Flächennutzungsplan dahin gehend geändert, dass die Ansiedlung eines Verbrauchermarktes mit 1.700 qm Verkaufsfläche jetzt möglich ist. Vorgesehen ist er im Umfeld des Friedhofs. Er soll eine Anbindung an die Verlängerung der Willmuthstraße und die neue Umgehungsstraße (L190n) haben.

Der Erläuterungsbericht zur Planung besagt: „Insgesamt wird eine Bebauungsdichte vorgesehen, die das im bestehenden Ortskern vorhandene Maß fortschreibt. Vorgesehen sind in beiden Plänen zusammen (Se 21 und Se 23) etwa 260 bis 280 Wohneinheiten, davon ca. 20 % Wohnungen in Gebäuden mit 4 – 8 Wohnungen und ca. 80 % Wohnungen in Einfamilienhäusern in unterschiedlichen Bauformen. Die Aufteilung der Bauformen für Einfamilienhäuser liegt insgesamt bei ca. 30 % frei stehenden Einfamilienhäusern, ca. 35 % Doppelhaushälften und ca. 15 % Reihenhäusern. Dabei ist eine Durchmischung der unterschiedlichen Wohnformen in den einzelnen Quartieren vorgesehen. Generell wird für die Bebauung von 1 – 2 Vollgeschossen zuzüglich Staffel- oder ausgebautem Dachgeschoss ausgegangen. Es sind nach dem städtebaulichen Konzept sowohl Baugruppen mit flachen als auch mit geneigten Dächern vorgesehen.

Das Mischgebiet kann außerdem „weitere verträgliche Handels-/ Gewerbenutzungen aufnehmen“.

Im Rahmen des Se 21 als erster Bauabschnitt des Gebiets „Sechtem-Ost“ sind jetzt 150 Wohneinheiten vorgesehen.

Anders als in zwischenzeitlichen Planungen erwogen, ist die endgültige Verlegung der L190 jetzt bereits komplett Bestandteil des Bebauungsplans zum ersten Bauabschnitt (Se21). Ein stufenweiser Bau der L190n ist damit vom Tisch. Wichtig ist auch die Aussage aus der städtischen Vorlage zur Rahmenplanung: „Unerlässlich für eine bauliche Nutzung der Flächen ist jedoch zunächst der Neubau der L 190n. Sobald diese fertig gestellt ist, kann der Planbereich über die derzeitige Landesstraße L190 erschlossen werden.“

Die heutige L 190 soll in weiten Teilen zurückgebaut werden und bleibt dann in diesen Teilen als Radweg erhalten. Zusätzlich ist ein Radweg am äußeren Rand der Bebauung geplant.

Für Rainer Züge ist neben einer vernünftigen Radweganbindung auch wichtig, dass für die von vielen Sechtemern/innen gewünschte „Kneipe“ eine Fläche vorgesehen ist. Sie befindet sich am neuen zentralen Platz, am Ende der Willmuthstraße. „Klar ist aber auch, dass die Stadt hier nicht als Betreiber auftreten wird, hier sind alle gefordert einen „investitionswilligen Gastronom“ zu finden.“

„Die von der Aachener Ingenieurgruppe für Verkehrswesen und Verfahrensentwicklung (IVV) vorgelegte Verkehrsplanung zeigt mehr als eindeutig, dass es keinen Sinn macht den mühsam um das Dorf geleiteten Verkehr im Süden wieder hinein zu führen.

Auch wenn der letzte Teil der Umgehung inklusive einer vernünftigen Radweganbindung des Sechtemer Südens nicht Teil des Se21 ist, sollte auf der Bürgerversammlung deutlich gemacht werden, dass Teillösungen in Sachen Umgehung mit uns in Sechtem nicht zumachen sind. Deshalb wünsche ich mir eine große Beteiligung bei der Versammlung“, so Rainer Züge und das Sechtemer Ratsmitglied Jann Günther in einer übereinstimmenden Stellungnahme.

„Insgesamt begrüßt die SPD die geplante Entwicklung Sechtems“ wie Fraktionsvorsitzender Wilfried Hanft Rainer Züge und Jann Günther einmütig bekräftigen. Die verkehrliche Anbindung Sechtems mit Bundesbahn- und Autobahnanschluss ist dafür optimal, zumindest dann, wenn die Bahnen auch so wie bestellt fahren!

Der Sprung über die „6.000 er Marke“ sichert Sechtem langfristig eine gute Versorgung, was bei der „Insellage“ besonders wichtig ist.

Die SPD-Fraktion wird alle Möglichkeiten ausschöpfen, eine vollständige Ortsumgehung in Sechtem zeitnah mit dem Bau der L 190n zu erreichen.

Für Hanft ist es deshalb besonders wichtig, dass der mit ganz großer Mehrheit vom letzten Rat beschlossene Flächennutzungsplan vom Rat der jetzigen Periode auch so umgesetzt wird. Dies würde nach Auffassung der SPD-Fraktion auch dazu beitragen, dass Politik wieder als verlässlich wahrgenommen wird.