
Der Rhein-Sieg-Kreis hat ein Gutachten vorgelegt, in dem ein Konzept für neue Gewerbegebiete im Kreis erarbeitet wurde. Dieses Konzept nahm der Stadtentwicklungsausschuss in seiner letzten Sitzung zur Kenntnis und beauftragte die Stadtverwaltung gegenüber den übergeordneten Behörden für die Stadt Bornheim einen zukünftigen Bedarf von bis zu 40 Hektar neue Gewerbefläche anzumelden.
Vor dem Hintergrund, dass das 54 Hektar große Gewerbegebiet in Bornheim-Süd so gut wie keine weiteren Reserveflächen mehr hat und auch im zweiten großen Gewerbegebiet in Sechtem nur noch wenige freie Flächen für expandierende Firmen angeboten werden können, ist eine Erweiterung in den beiden Ortslagen nun das beschlossene und erklärte Ziel der städtischen Planung bis 2035.
So sollen in Roisdorf das Gelände zwischen Maarpfad und Bornheimer Friedhof und in Sechtem der Bereich neben dem Umspannungswerk als neue Gewerbegebiete ausgewiesen werden. Dazu ist aber zuerst eine Zustimmung auf Landesebene und eine Aufnahme in den Landesentwicklungsplan (LEP) notwendig.
Bornheim hat im Durchschnitt der letzten Jahre 2 Hektar Gewerbefläche pro Jahr vermarktet. Dieser Trend hält an. Daraus ergibt sich bis 2035 ein Bedarf von 40 Hektar, so die Gutachter. Doch die Hürden für diesen zukünftigen Bedarf liegen hoch, macht der Roisdorfer SPD-Ratsherr Harald Stadler deutlich. "Da wäre zuerst einmal die erklärte Absicht der Landesregierung zu berücksichtigen, dass zukünftig der Flächenverbrauch in NRW radikal beschränkt werden soll. Vorrang hat die Nachverdichtung in schon erschlossenen Gebieten. Darüber hinaus ist die Fläche in Roisdorf zwischen Maarpfad und Friedhof im LEP landwirtschaftliches Vorranggebiet mit mehreren Betrieben, die heute intensiv Landwirtschaft betreiben. Auch hüpft dort die Wechselkröte und somit wird der Schutz dieser Amphibienart ebenso eine Rolle spielen, wie die Stellungnahme der Landwirtschaftskammer."
Für die Zukunft muss noch viel mehr bedacht werden, als dies in einer ersten Runde im Stadtentwicklungsausschuss zur Sprache kam. Fraktionsvorsitzender Wilfried Hanft: "Für die SPD steht die Fortsetzung der erfolgreichen Gewerbeansiedlungspolitik der Bornheimer Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) im Vordergrund. Durch die Ansiedlung weiterer Betriebe und die damit verbundene Arbeitsplatzschaffung können neue Wohngebiete in Bornheim ein zusätzlicher Anreiz für junge Familien sein, nach Bornheim zu ziehen. Bornheim soll nicht die Schlafstadt der Oberzentren Köln/Bonn bleiben."
Den Vorschlag gemeinsam mit der Stadt Bonn diese neuen Gewerbegebiete zu erschließen, sich die Kosten, aber auch die Gewerbesteuereinnahmen zu teilen, hält die SPD für einen Vorschlag, auf den man aufbauen kann.