Bahnhofsvorplatz und Ausbau der Bonner Straße waren die zentralen Themen

Unbefriedigender Ist-Zustand: Der Bahnhofsvorplatz in Roisdorf

Der Roisdorfer SPD-Ratsherr Harald Stadler informierte die Bürger über bedeutende kommunalpolitische Themen in diesem Stadtteil. So soll der Bahnhofsvorplatz gänzlich neu gebaut werden, wobei das unansehnliche Bahnhofsgebäude aus den 70iger Jahren auf Wunsch der DB AG nicht verändert wird.
Hingegen sollen nach den vorliegenden Plänen die derzeit vorhandenen ca. 50 Stellplatzmöglichkeiten auf nur noch 15 öffentliche Plätze reduziert werden. Dies wurde bereits im Fachausschuss bemängelt und auf Antrag der SPD wurde der Bürgermeister beauftragt eine zusätzliche Planung mit mehr Stellplätzen dem Fachausschuss vorzulegen.

Für die Fläche des Bahnhofsvorplatzes hat die Stadt die „Bahnflächenentwicklungsgesellschaft“ (BEG) gewinnen können, die die Finanzierung einer detaillierten Planung des Bahnhofsumfeldes im Rahmen des Flächenpools des Landes Nordrhein-Westfalen in Aussicht gestellt hat. Ebenfalls beteiligt sich die Alanus Hochschule Alfter an Vorschlägen, wie das Bahnhofsumfeld attraktiver gestaltet werden kann.

Stadler erläuterte die vorliegenden Straßenneubaupläne für die Bonnerstraße im Detail. So soll an der Ortsgrenze zu Alfter die Einmündung der Weberstraße nicht mehr einschleifend, sondern rechtwinklig, gegenüber der Grenzstraße, erfolgen. Ein direkt davon betroffener Gewerbebetrieb lehnt diese geänderte Verkehrsanbindung strikt ab, weil sie dann die Einfahrsituation für die Be- und Entladung durch Lkws unmöglich mache.
Ebenfalls wurde bemängelt, dass am Ortseingang offensichtlich wegen eines Schutzstreifens für Radfahrer kein alternierendes Parken mehr vorgesehen ist. Dies würde dazu verleiten mit erhöhter Geschwindigkeit über die Bonner Straße zu fahren, insbesondere nachts.

Auch unverständlich, so Stadler, ist die Radwegeführung. Statt den von Bonn kommenden, am Ortseingang endenden kombinierten Rad-Fußweg bis zur Brunnenallee zu verlängern und dort auf der Wegeführung des Grünen C weiter auf verkehrsarme Straßen zu lenken, wird der Radfahrer ab Grenzstraße die Bonner Straße querend, auf einen sogenannten Radschutzstreifen, rechts auf der Fahrbahn weiter bis zur Kreuzung Herseler Straße geleitet. Dadurch verengt sich die Fahrbahn von 7 m auf 4,50 m, wobei unter Berücksichtigung des Zweiradverkehrs dieser Schutzstreifen vom Autofahrer selbstverständlich ebenfalls genutzt werden kann.
Viel zu gefährlich für Kinder und Senioren war die überwiegende Meinung der Anwesenden.

Zustimmung fand Stadlers Vorschlag, statt eines Minikreisels an der Einmündung der Brunnenallee auf der Bonner Straße eine Ampelanlage zu installieren. Dies würde die Verkehrseinfädelungssituation erheblich verbessern und der Lkw-Verkehr von und zum Roisdorfer Mineralbrunnen und der Berufsverkehr würden als Ausweichstrecke nicht immer die Friedrichstraße nutzen. Ebenfalls sollten auf Wunsch vieler Roisdorfer, die Busse zukünftig über die Bonner Straße in Richtung Bornheim fahren und nicht wie bisher über Anliegerstraßen.
Dazu wären zwei neue Bushaltestellen in Höhe des Bahnhofvorplatzes notwendig. Kritisiert wurde der Wegfall der Linksabbiegespur zum Penny-Markt. Die SPD wird diesen Kritikpunkten nachgehen und beide Vorschläge im Rat zur Sprache und zur Entscheidung bringen.

Der Kreisverkehrsplatz an der Kreuzung Herseler-/Siegesstraße wird nach Auffassung der SPD-Fraktion gebaut. Alle vorliegenden Gutachten sprechen dafür. Nach Fertigstellung der Königstraße im Herbst dieses Jahres wird eine Neubewertung der Verkehrssituation auf Bonner Straße durchgeführt. Sollten sich die Zahlen aus den Gutachten bestätigen, wird der Rat einem Umbau der Kreuzung sich nicht verschließen können, so die Einschätzung der SPD-Fraktion. Der angebliche Sperrvermerk für den Kreisel im Doppelhaushalt 2015/2016 hatte der Rat im Februar dieses Jahres aufgehoben, so Harald Stadler auf Nachfrage eines Bürgers.

Als Fazit der nun beginnenden noch ergebnisoffenen Diskussion zur Bonner Straße erinnerte Stadler an seine gute Zusammenarbeit mit der Anliegergemeinschaft Friedrichstraße. Als Anlieger hat man nur eine Stimme im öffentlichen Dialog mit der Stadt. Die Einflussmöglichkeiten gegenüber der Politik sind aber ungleich höher, wenn sich die Anlieger zusammenschließen, ergänzte der Sprecher der Anliegergemeinschaft Friedrichstraße. Harald Stadler sagte zu, eine Anliegergemeinschaft Bonner Straße zu unterstützen.